Bild © Sylvia Marchart / stadtwildtiere.at BiologieMensch & TierTippsGalerie Biologie Die Bisamratte gehört zu den Wühlmäusen. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika, in Europa Anfang des 20. Jh. eingeführt. Doppelt so groß wie die Schermaus. Die Bisamratte wird wegen ihres dichten, seidigen Pelzes in Pelzfarmen gehalten. Taucht gut (bis zu 15 Min.). Mundrand verschließt Mundhöhle hinter den Schneidezähnen, was Nagen und Fressen unter Wasser ermöglicht. Frisst vorwiegend Pflanzen wie Schilfrohr, Ufergräser, Kräuter, aber auch wirbellose Wassertiere. Gräbt Röhren in der Uferböschung mit Zugängen unter Wasser. Burgen v. a. im Winter aus Wasserpflanzen, nicht aus Ästen wie beim Biber, bis 1 m hoch. Neben der Wohnburg werden manchmal mehrere kleinere Flucht- oder Futterburgen angelegt. Lebt in Familienverbänden. Erkennungsmerkmale Fell meist braun, Färbung variabel, Zehen der Hinterfüße mit Schwimmborsten, Schwanz seitlich abgeplattet. Gehört zu Nagetiere Masse Kopf-Rumpf-Länge 30 – 36 cm, Schwanz 20 – 25 cm, Gewicht 0,8 – 1,6 kg Ähnliche Arten Der Biber (83-100cm) ist einiges größer als die Bisamratte (30-36cm). Auch die Nutria oder Biberratte hat gewisse Ähnlichkeit mit der Bisamratte, hat aber einen runden Schwanz. Diese Art stammt aus Südamerika. Gefährdungsgrad Nicht gefährdet, weil keine einheimische Art (Neozoon). Aktivitätszeit Ganzjährig aktiv, vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Lebensraum Stets am oder im Wasser, bevorzugt freie oder leicht verkrautete Wasserflächen mit ausreichender Ufervegetation. Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Konflikte Konflikte zwischen Bisamratte und Mensch Wie der Biber kann auch die Bisamratte durch ihre Wühltätigkeit Schäden an Dämmen verursachen. Mancherorts kommt es auch zu Fraßschäden an landwirtschaftlichen Kulturen. Wo gehäuft Schäden auftreten, können Bisamratten bekämpft werden. Fördermaßnahmen Beobachtungen melden Die Bisamratte ist ein Neueinwanderer (Neozoon). Wichtig ist, solche neu eingewanderten Arten gut zu beobachten, weil sie negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt haben können. Beobachtungstipps Wasserliebendes Nagetier Die Bisamratte ist dämmerungs- und nachtaktiv. Wie der Biber ist sie ans Wasser gebunden und lebt bevorzugt an ruhig fließenden oder stehenden Gewässern. Eine Burg aus Pflanzen deutet auf die Anwesenheit der Bisamratte hin. Ein lichtstarkes Fernglas oder ein Nachtsichtgerät können für Beobachtungen nützlich sein. © Sandra Gloor / swild.ch Lebensraum einer Bisamratte an der Glatt in Zürich Spuren Bisamrattentrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß fünf Zehen. Die Kralle des sehr kleinen tiefer sitzenden Daumens des Vorderfußes ist im Trittsiegel häufig zu sehen. Die Zehen sind lang und gerade und drücken sich meist in kompletter Länge ab. Oft sind die langen starken Krallen im Trittsiegel zu erkennen. Im Hinterfuß besitzt die Bisamratte Schwimmborsten, kurze steife Haare umranden die Zehen, welche die klaren Kanten der Zehen im Trittsiegel verschwimmen lassen. Der rattenähnliche Schwanz ist oft in der Fährte in Form einer dünnen Linie zu sehen. Der Hinterfuß ist deutlich größer als der Vorderfuß und wird oft einwärts gedreht. © Charlie Perakis Links oben im Bild ein rechter Vorderfuß, rechts im Bild der rechte Hinterfuß. Achtung: Inch-Zollstock. 1 Inch= 2,54cm. Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.