In Kloten wurde erstmals der Japankäfer nördlich der Alpen festgestellt

27.07.2023, Sandra Gloor
Im Juli wurde im Rahmen der landesweiten Überwachung des Japankäfers (Popillia japonica) in Kloten eine kleine Population dieses gefürchteten Schädlings gefunden, wie Vertreter:innen des Bunds, des Kantons Zürich und der Gemeinde Kloten an einer gemeinsamen Medienkonferenz vom 25. Juli bekannt gaben. Dies ist der erste Fund nördlich der Alpen.

Der gebietsfremde Japankäfer - er stammt ursprünglich aus Asien - kann bei uns grosse Frassschäden an Pflanzen und Grünflächen anrichten. Er ernährt sich von rund dreihundert Pflanzen aus diversen Pflanzenfamilien. Dazu zählen viele landwirtschaftliche Kulturen wie Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden. Oft bleiben nur die Gerippe der Blätter zurück, die Pflanze wird stark geschwächt oder stirbt sogar ab. Die Larven des Käfers schädigen Wiesen und Rasenflächen, indem sie die Graswurzeln fressen. Das führt dazu, dass die Pflanzen absterben und der Rasen braun wird.

Weshalb ist die Bekämpfung gerade jetzt wichtig?

Aktuell ist die Flugzeit der Japankäfer und die Weibchen legen ihre Eier im Boden ab. Aus den Eiern schlüpfen im Herbst Larven, die sich bis nächsten Juni zu neuen Käfern entwickeln. Jetzt gibt es demzufolge eine kurze Zeitspanne, in der die Käfer frisch geschlüpft sind und noch keine Eier abgelegt haben, um den Käfer effizient zu bekämpfen. Gelingt dies nicht, drohen grosse Schäden an Landwirtschaftskulturen und Gärten, wie sie aus Gebieten wie beispielsweise dem Piemont bekannt sind, wo Käfer bereits stark verbreitet ist.

Entwicklungsstadien des Japankäfers
Wie kann man den Japankäfer erkennen?

Der Japankäfer ist ein zweifarbiger Käfer. Er ist etwa so gross wie eine 5 Rappenmünze und deutlich kleiner als ein Zentimeter. Besonders charakteristisch sind fünf deutlich sichtbare weisse Haarbüschel. Diese weissen Haarbüschel unterscheiden ihn deutlich vom ähnlich gefärbten Gartenlaubkäfer oder dem braunen Junikäfer. 

Japankäfer: die fünf weissen Haarbüschel sind gut sichtbar.
Was soll ich machen, wenn ich einen Japankäfer entdecke?

Die Behörden bitten darum, lebende und tote Käfer in ein Glas oder ein Lebensmittelgefäss zu stecken und dieses über Nacht ins Gefrierfach zu stellen. Erst danach kann der Käfer mit dem Kehricht entsorgt werden. Zudem wird darum gebeten, ein Foto und Angaben zum Fundort an japankaefer@strickhof.ch zu senden.

Massnahmen zur Tilgung des Japankäfers

Das Amt für Landschaft und Natur hat gestützt auf die Vorgaben des Bundes einen Befallsherd mit einem Radius von zwei Kilometern um den Fundort sowie zusätzlich eine fünf Kilometer breite Pufferzone ausgeschieden und für diese Massnahmen zur Tilgung des Japankäfers verfügt.

Insbesondere gilt es zu verhindern, dass die Weibchen ihre Eier im Boden ablegen, damit sich der Käfer bis nächstes Jahr nicht stark vermehrt. Zudem soll verhindert werden, dass sich der Japankäfer von Kloten aus weiterverbreitet.

Da die Schädlingspopulation momentan noch klein und auf ein kleines Areal begrenzt ist, bestehen reale Chancen, dass die Tilgung des Käfers gelingt.

Weiterführende Informationen

Ausführliche Medienkonferenz mit Detailinformationen zum Käfer und den Bekämpfungsmassnahmen

Erkennungsmerkmale des Japankäfers